Ortserweiterung Sauerlach - Ein Debattenbeitrag

07. November 2022

Ein Debattenbeitrag unseres langjährigen Mitglieds Rainer Vorwerg.

Das in Planung befindliche Großprojekt östlich der Sommerstraße und nördlich der Herbststraße stellt alles Dagewesene hinsichtlich seiner Lage und auch der Größe und der Nutzungsarten in den Schatten. Über ein Gymnasium im erwähnten Gebiet ist lange genug diskutiert worden bis es schließlich auch ernsthaft angegangen werden soll. Gut so!

Die Planung erfolgt durch den Zweckverband, über den die Gemeinde Sauerlach das Projekt mitfinanziert. Kürzlich wurde die Öffentlichkeit visuell von dem Projekt in der Gemeinderatssitzung am 18. Oktober 2022 durch das von der Gemeinde beauftragte Architekturbüro informiert – reichlich spät. Dabei stand allerdings der Entwurf des Gymnasiums nicht im Mittelpunkt mehrerer Vorschläge, sondern die Bebauung einer ausgedehnten Fläche mit Wohngebiet (Bevölkerungszuwachs laut Architekturbüro ca. 1200 Einwohner), Gewerbegebiet, Grünzug, Ärztehaus, evtl ein Kindergarten und diversen Erschließungsvorschlägen. Das Sondergebiet Feuerbestattung im Flächennutzungsplan als Gewerbegebiet ausgewiesen, wurde bei der Präsentation am Rande erwähnt. Da war schon vorher einiges erledigt, nämlich der Pachtvertrag des Grundstückbesitzers mit dem zukünftigen Krematoriumsinvestor, sowie der genehmigte Bauantrag für dieses Gebäude in der Sitzung des Bau- und Umweltausschuss vom 13. September 2022.

Der Aufstellungsbeschluss Bebauungsplan - 84 Sondergebiet Feuerbestattung allerdings wurde erst in der Sitzung des Gemeinderates am 20. September 2022 gefasst,also nach dem Bauantrag. Erst während der Auslegung des Bebauungsplanes ist eine Bürgerbeteiligung vorgesehen. Für den Rest (ca 90%) des Siedlungsgebietes muß dann ein weiterer Bebauungsplan erstellt werden. Und wie war das mit dem Flächennutzungsplan? Sollte der nicht vorher zumindest aber parallel geändert werden?

Waren es die Begleiterscheinungen der Corona-Pandemie oder des Brandes des alten Rathauses, die eine bessere Kommunikation verhindert haben, sodass viele Bürgerinnen und Bürger den Eindruck haben, bis dato viel zu wenig von der Ortserweiterung, dem Gymnasium und dem Gebäude für die Feuerbestattung mitbekommen zu haben?

Teilen